Die Frage nach der Zulässigkeit geschlechtsbestimmender Operationen an intersexuell geborenen
Minderjährigen ist von höchster gesellschaftspolitischer Relevanz. Gleichzeitig fehlt es an
einer intensiven juristischen Auseinandersetzung mit dieser interdisziplinären Fragestellung.
Diese Publikation möchte diese Lücke schließen und dem Leser erstmals ein dogmatisch fundiertes
und praxistaugliches Lösungsmodell an die Hand geben das subjektive Gewichtungsbefugnisse und
objektive Abwägungsparameter gleichermaßen berücksichtigt. Neben den begrifflich-strukturellen
und medizinisch-biologischen Grundlagen werden die Einwilligungsmöglichkeiten des
intersexuellen Minderjährigen selbst sowie insbesondere Umfang und Grenzen der
stellvertretenden elterlichen Einwilligung umfassend untersucht. Abschließend unterbreitet die
Verfasserin einen eigenen Gesetzesvorschlag der einen angemessenen Ausgleich der betroffenen
Rechtspositionen und Interessen gewährleisten soll.Die Arbeit wurde mit dem Fakultätspreis 2019
der Juristischen Fakultät der LMU München ausgezeichnet.