Die Arbeit untersucht die sachliche Reichweite der Stimmverbote und vergleicht 47 Abs. 4 GmbHG
mit den Stimmverboten für geschlossene Kapitalgesellschaften in Frankreich Großbritannien
Österreich und Spanien. Darauf aufbauend konzentriert sich die Verfasserin auf das umstrittene
Stimmverbot bei Vornahme eines Rechtsgeschäfts und stellt anhand der rechtsvergleichenden
Analyse und einer systematischen historischen und teleologischen Auslegung des 47 Abs. 4 GmbHG
der bislang herrschenden Sozialaktslehre eine eigene Konzeption für eine rechtssicher
durchführbare Abgrenzung der von einem Stimmverbot betroffenen Rechtsgeschäfte gegenüber. Auch
die praxisrelevanten Fragen des Stimmverbots bei Beschlussfassung über den Anstellungsvertrag
des Gesellschafter-Geschäftsführers sowie der Abdingbarkeit der Stimmverbote werden erörtert.
Den Abschluss bildet die Betrachtung unionsrechtlicher Entwicklungen mit einem Vorschlag für
ein Stimmverbot in einer möglichen künftigen Europäischen Privatgesellschaft.