Die Frage ob die deutsche Justiz nicht allzu sanfte Urteile fällt zu viel Nachsicht gegenüber
Täterinnen und Tätern übt ist ein Dauerbrenner nicht nur der Stammtische. Besonders nach
spektakulären grausamen oder gewalttätigen Verbrechen zuletzt aber auch bei Straftaten von
Jugendlichen werden die Gerichte mit dem Vorwurf der Kuscheljustiz konfrontiert. Die
sprichwörtliche Aufforderung »kurzen Prozess zu machen« wird zum Credo einer
zornig-verunsicherten Bevölkerung die ihren Gerichten und deren Urteilen oft kaum mehr zu
folgen vermag.Vor dem Hintergrund einer immer hitziger geführten Debatte analysiert einer der
führenden Kriminologen die aktuelle Kriminalitätsentwicklung. Darüber hinaus setzt sich der
Autor mit den Möglichkeiten und Grenzen des Strafrechts auseinander und geht ausführlich auf
die Situation der Opfer ein. Kinzig beschreibt und analysiert angenehm zurückhaltend und ohne
ins Juristendeutsch zu verfallen.