Nach einem Aufenthalt in Mexiko ist Paula zurück in Paris und landet ungebremst in der Krise:
Ohne Geld Job Wohnung oder einen Plan für die Zukunft klappert sie erfolglos alte Kontakte
ab. Selbst ihre Mutter will sie nicht sehen und ihr ehemaliger Lover ein Fotograf lässt die
energische 31-Jährige abblitzen. Paula muss einen Neuanfang starten Sie schimpft sie lügt
sie bedrängt andere die Protagonistin von 'Bonjour Paris' hat so gar nichts mit denen gemeinsam
die wir sonst in französischen Tragikomödien zu sehen bekommen. Aber das macht eben auch den
Charme dieses Nachwuchsfilmes aus: Er ist zum Brüllen grotesk dabei schmerzhaft traurig und
trotz der vielen eigenartigen Momente sehr viel näher am Leben dran als so manch 'normaler'
Film. Die auffallende Abwesenheit von soliden Männerfiguren könnte BONJOUR PARIS als Fallstudie
einer vom männlichen Blick befreiten Ästhetik erscheinen lassen. Bemerkenswert ist der Film
nicht zuletzt weil er dem Frauenporträt auch jenseits der Geschlechterproblematik subtile
Konturen verleiht. Was die Figur letztlich einnehmend macht ist nicht nur die Energie die sie
ihrem Untergang entgegensetzt ebenso interessant ist ihre Entscheidung ihr Lebensmodell von
der eigenen Instabilität ausrichten zu lassen.