Auf Schloß Ehreshoven eine halbe Stunde von Köln entfernt leben 16 Gräfinnen Baroninnen und
Freifrauen im Alter von 76 bis 88 Jahren. Das Wasserschloss mit seinem alten Park wurde 1920
von der letzten Erbin als Stiftung vermacht. Unbemittelte unverheiratete adlige Damen
katholischen Glaubens wird dort ein ruhiger standesgemäßer Lebensabend ermöglicht sofern ihre
Familien im Gotha verzeichnet sind. Die Erinnerungen der alten Damen spiegeln die deutsche
Gesellschaft in Glanz und Elend vom Kaiserreich bis zur heute. Alle erzählen auch vom Verlust
vom Tod der Nächsten dem Verlust der Heimat dem Abschied von Landhäusern Schlössern vom
Besitz. Sensibel aufgezeichnet treten diesem Kontext zugleich die Charakteristika des deutschen
Adels zutage: Wenig Larmoyanz und Bitterkeit im Damenstift allenfalls gefasste Resignation
oder Melancholie. Über allem liegt eine Heiterkeit die nicht nur Teil des antrainierten comme
il faut ist sondern vor allem die abgeklärte Gelassenheit alter Menschen.