Der Transrapid eine Magnetschwebebahn nach einem Patent von 1934 war viele Jahre lang das
Hätschelkind technologiebegeisterter Propheten in Deutschland. Er sollte nach einem Beschluss
der Bundesregierung unter Helmut Kohl mit einer ersten Anwendungsstrecke von Hamburg nach
Berlin verkehren. Wer da nicht mmitspielen wollte wie die Mehrheit der SPD die GRÜNEN und die
PDS wurde als Technologie-Feind diffamiert: Erst waren sie gegen die Atomenergie dann gegen
die Gentechnik und jetzt auch noch gegen diee Magnetschnellbahn war der Tenor der
Industrie-Lobbyisten und der Parteien der Kohl-Koalition. Die Auguren sonnten sich in
Selbstlob: In Deutschland möge man diese Bahn nicht unbedingt brauchen aber sie werde ein
garantierter Exportschlager sein die Amerikaner hätten Interesse ebenso Araber Koreaner
Australier und Chinesen. Niemand aber werde den Deutschen ein Produkt abkaufen an das sie
selbst nicht glaubten. Also müsse der Transrapid endlich zum Einsatz kommen. Und zwar nicht nur
auf der Teststrecke im Emsland. Die Bundesregierung ging im Jahr 1992 von gewagten Prognosen
aus: Im Zehn-Minuten-Takt sollten mehr als 40.000 Personen täglich rund 14 5 Millionen im Jahr
von Metreepole zu Metropole schweben. Geschätzte Kosten damals 8 9 Milliarden DM. In diesem
Buch finden Sie viele glühende Bekenntnisse von falschen Propheten. Und Sie erleben mit wie
Wissenschaft Bürgerinitiativen das Land Schleswig-Holstein und viele Kommunen gut begründeten
Widerstand leisteten. Am Ende siegte die Vernunft als der neu bestallte Bahnchef Hartmut
Mehdorn im Januar 2000 die Notbremse zog weil die DB nicht alle finanziellen Rest-Risiken
übernehmen wollte. Die einzige Anwendungsstrecke - von Deutschland mitfinanziert - verbindet
heute Schanghai mit seinem Flughafen. Und fährt offenbar mit tiefroten Zahlen.