Die 1920er Jahre haben Konjunktur: im Film in Streaming-Serien und in Kriminalromanen. Doch
warum sich mit Adaptionen zufriedengeben wenn man zu einem Original greifen kann? Wilhelm
Speyers Roman Charlott etwas verrückt der Erfolgsroman des Jahres 1927 der schon im Winter
1927 28 in Nizza und im Berliner Phoebus-Film-Atelier verfilmt wurde enthält viele wesentliche
Ingredienzien der Goldenen Zwanziger: eine unkonventionelle selbstbestimmte junge Frau die im
120 PSAutomobil in schwindelerregendem Tempo über die Berliner AVUS saust die sich von ihrem
vermögenden Mann scheiden lässt nur um dem Verdacht zu trotzen sie habe ihn des Geldes wegen
geheiratet die in bizarre Liebeshändel und abenteuerliche Erbschaftsgeschichten verstrickt
wird die sie bis nach Paris und Russland führen und die am Ende zu den Klängen von drei
Jazzbands eine zweite Hochzeit feiert: witzig und originell überschäumend und mitreißend. Ein
Buch wie Champagner! wie es 1927 völlig zu Recht auf dem Umschlag der Erstveröffentlichung des
Ullstein-Verlags hieß.