Die Gedichte Hölderlins wie Christoph Schwab 1846 in der Gesamtausgabe von Hölderlins Werken
betont aus der Zeit des Irrsinns haben mich schon immer fasziniert. Hölderlin lebte
zurückgezogen im Turm von Waiblingen und sprach aus seinem Fenster sehend alle Menschen mit
Euer Hochwohlgeboren an. Diese Gedichte und da vor allem das Gedicht Die Hälfte des Lebens
las ich immer wieder in bestimmten Lebenssituationen. Diese Gedichte begleiteten mich ähnlich
wie das Tao Te King von Laotse oft vor dem Einschlafen. Als mich Sophie Reyer über meinen Sohn
ansprach über Hölderlin zu schreiben bot ich an anhand dieser Gedichte die Persönlichkeit
des Gedichtschreibers psychologisch zu erkunden - der Widerspruch zwischen Irrsinn und
Lebensweisheit nahm mich gefangen. Das alles geschah in der Zeit des Lockdowns in der
Coronapandemie: ich korrespondierte mit diesen wunderbaren Gedichten während meine Frau in
unserem Arbeitszimmer an der Staffelei sitzend unermüdlich Bild um Bild malte - so entstand
dieses Buch!