Der in Graz gebürtige Kurt Ryslavy ist bildender Künstler Dichter Weinhändler und "Erfinder
der bourgeoisen Travestie" wie er seine künstlerische Ausdrucksweise bezeichnet. Seine
bevorzugten Medien sind Text Video Installation Performance Skulptur und Malerei die er zu
kontextuellen Arbeiten und ausgefeilten Ausstellungskonzepten entwickelt in welchen die Themen
immer wieder provokant und humorvoll um Wahrnehmungsphänomene bestehende Kunstbegriffe und um
die Arbeitsbedingungen von Kunstschaffenden kreisen. Frei nach Ben Vautier (art is only a
question of signatur & date) ist Kunst nur eine Frage von Name und Preis. Das scheint das
beherrschende Kriterium des Kunstmarktes zu sein und gilt als wesentliches Merkmal für Qualität
und Attraktion. Dieses etablierte Wertesystem in Frage zu stellen ist für den konzeptuell
arbeitenden Kurt Ryslavy eine offene Herausforderung um gleich die gesamte Kunst strategisch
von der hierarchischen Dominanz des Kunstmarktes zu befreien. Für das Ausstellungskonzept
Laufmeter im Museum für Gegenwartskunst des Benediktinerstifts Admont (2023) wählte Ryslavy aus
dessen Sammlung 16 "professorale" Werke aus die er exponiert präsentierte. Seine eigenen
Malereien jedoch stellte er diesen als Installation einer bodennahen Wandverkleidung gegenüber.
Kurt Ryslavy spielt mit der Wahrnehmung der Betrachter der besonderen Aufmerksamkeit und
Wertschätzung des Publikums für die Kunstwerke be- und gerühmter "Professoren-KünstlerInnen"
sowie der sich einstellenden Irritation gegenüber seinen quasi zur Raumausstattung
degradierten eigenen Werken und unterläuft damit das etablierte System des auf Name und Preis
ausgerichteten Kunsthandels.