Der Mann arbeitet und die Frau kümmert sich um die Kinder das ist noch immer das gängige
Familienmodell in unserem Kulturkreis. Alles andere entspricht nicht einer normalen Familie.
Das Buch erzählt Geschichten von Frauen und Männern die in unserer Gesellschaft Neuland
betreten haben. Es sind dies Frauen in Führungspositionen und Männer in Väterkarenz. Sie haben
Mut bewiesen das ihnen zugeteilte traditionelle und tief eingeprägte Rollenbild zu verlassen.
Die Lebenswelten von Frauen in leitenden Funktionen und Mannern in Väterkarenz werden anhand
von Gesprächen vorgestellt. 30 Interviews mit Managerinnen Vorstandsvorsitzenden und Frauen in
leitenden Funktionen zeigten interessante und ähnliche Grundmuster: Diese Frauen sind alle
authentisch und vor allem Frauen geblieben auch wenn sie von den Schwierigkeiten in der
Männerwelt und von der Herausforderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie berichteten. Sie
haben oft mehr Leistung bringen müssen um auf sich aufmerksam zu machen aber zwei Leitmotive
haben sie angetrieben: die wirtschaftliche Unabhängigkeit und der Wille selbst gestalten zu
können. 20 Interviews mit Männern die in Väterkarenz gegangen sind zeigen dass sie oft an
unerwartete Grenzen gestoßen sind: In Österreich wagt es nur jeder fünfte Mann die Arbeit zu
unterbrechen um beim Kind zuhause zu bleiben. Zum sind sie er auf den guten Willen der
Arbeitgeber angewiesen müssen mitunter sogar um ihren Arbeitsplatz fürchten. Zu anderen haben
sie oftmals das Problem dass in ihrer Karenzzeit das größere Gehalt in der Familie weg fällt -
ein Resultat des großen Einkommensunterschieds zwischen Männern und Frauen in Österreich.
Trotzdem tun sie es aus zwei Motiven: Weil sie ihre Kinder beim Aufwachsen erleben wollen und
weil sie diese Arbeit mit ihrer Partnerin fair teilen möchten.