Als Kupplerin der Nation ist Elizabeth Toni Spira vielen Menschen in Österreich in Erinnerung
geblieben. Knapp 23 Jahre lang besuchte sie für ihre Sendung Liebesg'schichten und
Heiratssachen Kandidatinnen und Kandidaten die auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft
waren. Doch ihr Vermächtnis ist nicht nur das einer allseits beliebten Heiratsvermittlerin
einer Königin der Herzen wie sie in den Medien oft genannt wurde. Sie hinterlässt ein
filmisches Werk das mehr über Österreich erzählt als der hiesigen Bevölkerung lieb sein
konnte. Sie selbst war in ihren Filmen nie zu sehen. Es war ihre unverwechselbare tiefe
rauchige Stimme die sie zu einer Ikone der österreichischen Fernsehgeschichte machte.In den
1970er Jahren gestaltete Spira im Rahmen der ORF-Sendung teleobjektiv Sozialreportagen die
wie jene über die Fristenlösung regelmäßig für Aufruhr sorgten. Danach entwickelte sie die
Reihe Alltagsgeschichten. Sie stellte scheinbar belanglose Fragen an Passanten Kaffeehaus-
oder Beisl-Besucherinnen. Meistens reichte Wie geht es Ihnen heute? um ihr Gegenüber aus der
Reserve zu locken. Spira brauchte nicht viel um Menschen dazu zu bringen ihr Leben zu
offenbaren. In den Liebesg'schichten und Heiratssachen war es ihr von Beginn an wichtig
homosexuelle Menschen oder Transgender-Personen eine Stimme zu geben. Elizabeth Toni Spira
wurde im Jahr 1942 in Glasgow geboren. Ihre Familie war vor dem NS-Regime nach Schottland
geflüchtet nach 1945 kehrte sie nach Österreich zurück.Ich bin ein Flüchtlingskind formulierte
es die Filmemacherin immer wieder und diese Erkenntnis prägte sie ein Leben lang. Ihre Filme
entstanden in dem Bewusstsein eine Vertriebene zu sein.