35 Jahre HipHop in Deutschland: HipHop in Deutschland 2015: Viele Vertreter der HipHop-New
School in Deutschland der Klasse von '95 melden sich mit neuen Platten zu Wort: Denyo von den
absoluten Beginnern Ferris MC Blumentopf und Texta Afrob und Flowin Immo. MC Rene
veröffentlicht nach seinem Abstecher auf die Comedy-Bühne ein neues Rap-Album Renessance. Die
neuen Stars der Szene stürmen mit fragwürdigen Texten die Hitparaden (Kollegah) füllen die
ganz großen Konzerthallen (Cro) und werden vom Feuilleton hofiert (Haftbefehl). Während Old
School-Legenden wie Torch oder Toni L durchs Land touren und Jams veranstalten wie eh und je
liefert der Düsseldorfer Rapper Blumio mit seinem Rap da News jeden Freitag einen politischen
Wochenrückblick die Microphone Mafia steht gemeinsam mit Esther Bejarano einer der letzten
Überlebenden des Mädchenorchesters Auschwitz auf der Bühne und in Berlin entstand mit Tick
Tick Boom ein HipHop-Netzwerk das Rap und politische Arbeit neu verknüpft. HipHop ist auch
nach 35 Jahren noch immer eine lebendige facettenreiche und widersprüchliche Kultur auch wenn
die Medien ihre Berichterstattung auf Bushidos Eskapaden und Gangsta-Rap eingeengt haben. 15
Jahre nach der ersten Ausgabe 10 Jahre nach der Aktualisierung machen sich Hannes Lohn und
Sascha Verlan daran die Lücke zum Heute zu schließen: Was ist geblieben aus den frühen Jahren
der Old School in den 1980er und der Neuen Schule in den 1990er Jahren? Was ist Neues
entstanden? Was ist dran an den Klischees über deutschen Gangsta-Rap? Welchen Stellenwert hat
HipHop heute in der deutschen Kulturlandschaft? Denn allen Unkenrufen zum Trotz ist HipHop auch
im Jahr 2015 noch die einflussreichste Jugendkultur die längst nicht mehr von Jugendlichen
getragen wird.