Vom Gastarbeiter zum Gangsta-Rapper Remix Almanya schreibt die Geschichte von HipHop in
Deutschland neu. Murat Güngör und Hannes Loh untersuchen die größte Popkultur des Landes als
erstes postmigrantisches Phänomen der Bundesrepublik. Mit Gespür für die Szene und kritischem
Blick auf Machtverhältnisse zeichnen sie die erstaunliche Entwicklung vom Gastarbeiter zum
Gangsta-Rapper nach die von Breaks und Punchlines durchzogen ist. Dabei zeigt sich: Die
Rap-Historie in Almanya ist untrennbar mit der Geschichte der Migration und den
politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen in Deutschland verknüpft. Die ersten migrantischen
Musiker:innen in Köln und Berlin und die Pioniere der Old School haben Rassismus und
Ausgrenzung in eigene Ausdrucksformen von ungeahnter kreativer Power verwandelt. Heute sind
Rapper:innen mit türkischen kurdischen arabischen oder afrikanischen Wurzeln die neuen Stars
der deutschen Jugend. Die Sprache der Chabos und Babos hat die Schulhöfe erobert und von dort
die hintersten Winkel der Republik erreicht. Und auch wenn der Terroranschlag von Hanau das
Erstarken der Neuen Rechten und die täglichen Nadelstiche des strukturellen Rassismus das alles
zunichtemachen wollen - die postmigrantische Gesellschaft ist längst real und Rap ein zentraler
Treiber für den gesellschaftlichen Wandel. Murat Güngör und Hannes Loh fächern in ihrem Buch
die ganze Vielfalt von HipHop auf. Sie verknüpfen postmigrantische mit feministischen
Sichtweisen hinterfragen anhand von Serien Dokus und Podcasts das nationale Narrativ von
"Deutschrap" und laden zu Exkursen in aktuelle Literatur Städtebau und Bildungssystem ein.
Stimmen aus migrantischen Schwarzen und transnationalen Communitys rücken dabei erstmals in
den Mittelpunkt - von den Gastarbeitermusikern Metin Türköz und Cem Karaca über Rap Artists wie
Apsilon Ebow und Megaloh bis zu Filmemacher Cem Kaya und Journalistin Miriam Davoudvandi.
Dieses Buch mixt die Perspektiven neu und legt den Blick auf ein hybrides Almanya frei.