Coldplay: die größte Band der Welt - bescheiden und sympathisch »Wir waren nie cool und werden
es auch nie sein« sagt Coldplay-Sänger Chris Martin ganz entspannt über seine Band. Wer derart
viel Erfolg hat kann sich so ein Statement leisten: In den fast 30 Jahren Bandgeschichte haben
die vier Briten ungefähr jeden Preis abgeräumt den es im Musikgeschäft zu gewinnen gibt -
darunter Grammys Echos und Brit Awards - jede Menge Edelmetall eingeheimst und in Europa wie
den USA mit fast jedem neuen Album die Charts angeführt. Coldplay füllen auf ihren Tourneen
regelmäßig die großen Stadien und sind auf Spotify die Musikgruppe mit den meisten Hörern
monatlich (über 90 Millionen). Nicht schlecht für vier unaufgeregte grundanständige Jungs von
der Insel die seit der Gründung ihrer Band 1996 in derselben Besetzung unterwegs sind und
deren größte Schlagzeilenträchtigkeit bisher darin lag dass Chris Martin einige Jahre mit der
Schauspielerin Gwyneth Paltrow verheiratet war. Genau das ist ihr Erfolgsrezept - und davon
abgesehen geht es bei Coldplay um die Musik um ihren bewegenden melancholischen Gitarrenpop
geprägt von Martins unverwechselbarer Falsettstimme die ihnen Hits wie »Yellow« »Viva La
Vida« oder »Trouble« bescherte. Galten sie zu Beginn ihrer Karriere noch als Nachfolger von
Indie-Rockern wie Travis oder Radiohead lieferten sie später großartig melodiöse Hymnen für
ein breites Publikum ab und landeten schließlich bei progressivem Konzeptrock der brennende
Fragen unserer Zeit anspricht. Mit Coldplay - Die Biografie legten Debs Wild und Malcolm Croft
2018 ein fundiertes intimes Werk vor das mit reichlich Insiderwissen punktete - jetzt
erscheint die von den Autoren aktualisierte Neuauflage mit zwei zusätzlichen Kapiteln die
Coldplays weitere Karriere bis zu ihrem jüngsten Album Moon Music und der darauffolgenden
Welttournee der Superlative nachzeichnen: Nicht nur war es mit 10 3 Millionen Zuschauern die
meistbesuchte Konzertreise aller Zeiten - Coldplay setzten auch in Sachen Nachhaltigkeit und
Inklusion Maßstäbe. Und wenn Bassist Guy Berryman trotzdem sagt sie hätten »gerade erst
angefangen Neuland in Sachen Show zu betreten« spricht dies nur für die Bescheidenheit dieser
Ausnahmeband.