»Linker Antisemitismus« lässt sich als Diagnose sowohl in Zeitungen und Zeitschriften der
Linken selbst finden aber auch in politik- wie geschichtswissenschaftlichen Schriften und
Verfassungsschutzorganen. Er ist als Phänomen so wenig zu leugnen wie als begriffliches
Konstrukt unbefriedigend. Bedroht vom Verdikt des »linken Antisemitismus« ist jeder der den
Kapitalismus »personalisiert« ihn einer verkürzten Kritik aussetze und zu Verschwörungsdenken
neige. Nicht zuletzt wird ein »linker Antisemitismus« in der Boykottkampagne gegen Israel
(Boycott Divestment and Sanctions - BDS) ausgemacht. Demnach würde diese Israelkritik eine
versteckte Form des Hasses auf Jüdinnen und Juden darstellen.Aus dem Skandal dass sich auch in
der Linken Antisemiten tummeln dass im linken und sozialrevolutionären Denken und Handeln der
Antisemitismus nicht vollständig ausgeschlossen war und ist aus diesem Skandal der die besten
Polemiker wie Eike Geisel den frühen Wolfgang Pohrt ja vielleicht selbst einen Henryk M.
Broder einst auf den Plan rief ist ein Allgemeinplatz geworden eine verdinglichte Größe
deren Existenz mehr beschworen und schlicht geglaubt wird als analysiert und begriffen.Mit
Texten von Ilse Bindseil Gerhard Hanloser Peter Menne Markus Mohr Karl Reitter Karin
Wetterau und Moshe Zuckermann.