Wer die Veränderungen des Immobilienmarktes verstehen will darf von der Finanzialisierung der
letzten Jahrzehnte nicht schweigen. Philipp P. Metzger analysiert die Entwicklung des deutschen
Immobilienmarktes und den Aufstieg der Wohnimmobilien-AGs allen voran Deutsche Wohnen und
Vonovia. Getrieben vom neoliberalen Irrglauben dass der Markt alles regeln könne wurde der
soziale Wohnungsbau privatisiert und der Neubau eingestellt. Die ehemals öffentlichen
Wohnungsgesellschaften wurden billig an Finanzakteure verscherbelt gleichzeitig wurde unter
dem Druck von Lobbyisten der Finanzmarkt liberalisiert. Für die MieterInnen bedeutete diese
Entwicklung explodierende Mieten Wohnungsnot und Verdrängung. Darüber hinaus sind die neuen
Wohnkonzerne auch gewerkschaftsfeindlich und begehen Tarifflucht. Aber die unkontrollierten
Auswüchse der Spekulation am Wohnungsmarkt treffen vermehrt auf Widerstand. Überall im
Bundesgebiet entstehen MieterInneninitiativen und Kampagnen. Selbst die Forderung nach
Enteignung der großen Wohnkonzerne findet in breiten Teilen der Gesellschaft inzwischen Gehör.
Metzger zeigt warum die Misere am Wohnungsmarkt kein Zufall ist sondern eine bewusste
politische Entscheidung war - und in welche Richtung eine andere demokratische und soziale
Wohnpolitik gehen müsste.