Mela Apfelbaum wurde fast hundert Jahre alt. Geboren 1899 in Przemysl als Melania Zins starb
sie 1994 in der Provence. Ihr Leben war eng mit den Geschehnissen und Katastrophen des
zwanzigsten Jahrhunderts verknüpft und durch mehr als ein Exil geprägt. So lebte sie während
des Ersten Weltkriegs als junges Mädchen in Wien verbrachte die Jahre der Weltwirtschaftskrise
und des aufkommenden Nationalsozialismus in Deutschland und floh schließlich mit Mann und Kind
im Jahr 1937 nach Frankreich. Ihr Mann Max wurde in Auschwitz ermordet Mela und ihre Tochter
Erika überlebten nur durch puren Zufall.Die Geschichte endet aber nicht an dieser Stelle. Als
Sozialpsychologin mit wissenschaftlichem Hintergrund erforscht und erzählt Erika Apfelbaum die
Geschichte ihrer Mutter aus emanzipatorischer Perspektive nämlich wie sie es schaffte ihr
Leben aus dem Nichts neu aufzubauen und sich Autonomie und Freiheit zu erobern. Mela arbeitete
von 1947 bis 1965 bei Helena Rubinstein schaffte es von ganz unten hinauf und war in den
letzten Berufsjahren in der Schweiz Israel Italien und den Niederlanden in leitenden
Positionen tätig.