Die 'alles Heilende' hieß die Mistel in der Sprache der Kelten die sie als Geschenk des
Himmels sahen und in der Dichtung des Vergil dient sie als Wegweiser durch das Reich der
Toten. Auch in der modernen anthroposophischen Medizin haben sich die Heilkräfte der Mistel in
ihrer pharmazeutischen Verarbeitung zu 'Iscador' bei der Behandlung von Krebserkrankungen
bewährt.Mit einer kommentierten Textauswahl aus Dich- tung und Überlieferung lässt Hartmut Ramm
die Bedeutung der Mistel aus unterschiedlichen Zeit- und Kultur-Perspektiven sichtbar werden.
Damit eröffnet er einen Zugang zum Wesen der Pflanze der über den medizinischen Aspekt hinaus
ein Wieder-heil-Werden im Seelischen und Geistigen bewirken kann. Ergänzend zu diesen
Sprachbildern aus zwei Jahrtausenden gelingt es Jürg Buess in seinen fotografischen
Begegnungen mit der Pflanze in allen Erscheinungsformen und Entwicklungsphasen ihre
charakteristischen Wesensgesten einzufangen. Seine Bildkompositionen aus Licht und Farbe lassen
jene magischen Momente entstehen in denen es möglich wird jenem Fremdling im Pflanzenreich
etwas von seinem Geheimnis abzulauschen.