Bald nach ihrer Jungfernfahrt im Herbst 1927 wurde die Cap Arcona zum Lieblingsschiff reicher
südamerikanischer Familien. Während nobel gekleidete Herren und Damen mit Bubiköpfen und
Topfhüten tropische Sommernachtsfeste auf dem Sportdeck feierten fuhren im Schiffsbauch
südeuropäische Saisonarbeiter nach Argentinien und Brasilien. 1936 brachte der Schnelldampfer
Athleten und Touristen an die Olympischen Spiele in Berlin in den folgenden Jahren jüdische
Flüchtlinge aus Deutschland nach Südamerika. In Gotenhafen diente der Dreischornsteindampfer
1942 als Drehort für einen deutschen Titanic-Film. Nachdem die Cap Arcona im Frühjahr 1945 in
zwei Fahrten Soldaten Verwundete und Zivilistinnen in den Westen evakuieren konnte wurde sie
in der Neustädter Bucht als schwimmendes KZ genutzt. Als am 3. Mai wenige Stunden vor dem
Einmarsch der alliierten Truppen Jagdbomber der RAF das vermeintliche Truppentransportschiff
versenkten kamen über viertausend Häftlinge ums Leben. Illustriert mit zahlreichen
zeitgenössischen Ansichtskarten die das Schiff seine Innenräume und die angelaufenen
Hafenstädte zeigen.