Mehr als zwanzig Jahre nach der von Maja Pflug betreuten Anthologie «Mit zärtlichem Wahnsinn
Con tenera follia» stellt uns Christoph Ferber eine neue wertvolle Auswahl aus Alberto Nessis
lyrischem Schaffen vor. Einige der rund siebzig Gedichte stammen noch aus «Il colore della
malva» (1992) die anderen aus den neuen und neuesten Bänden: «Blu cobalto con cenere» (2000)
«Ladro di minuzie» (2010) «Un sabato senza dolore» (2016) «Ogni oltraggio» (2017). Einige
bisher unveröffentlichte Gedichte ergänzen den Band. In «Blätter und Blässhühner Foglie e
folaghe» findet der Leser die vertrauten Themen des Dichters: die brüderliche Hingabe an die
Letzten die Verlierer die Randständigen die familiären Bande die Natur (vor allem die
Blumen) die Kunst. Aber er entdeckt auch einen Dichter der sich obschon er seinen Formen wie
dem Erzählgedicht oder dem Epigramm treu bleibt neu erfindet indem er die Kenntnis seiner
selbst und der ihn umgebenden Welt vertieft. Unverhoffte Begegnungen Einsichten und
Erfahrungen bereichern sein lyrisches Universum. Denn die Poesie so sagt uns Alberto Nessi
«kann jedem Terrain entspriessen».