Das achtundzwanzigste Peter Weiss Jahrbuch wird eröffnet durch den kom¬mentierten Beitrag von
Peter Weiss während einer Konferenz zum politischen Theater Erwin Piscators 1971. Anschließend
stellen Franz-Josef Deiters Johanna-Charlotte Horst und Moritz Bensch mediologische bzw.
dramaturgische Überlegungen zum Dokumentarischen Theater von Heinar Kipphardt und Peter Weiss
sowie zu den Stücken Marat Sade (1964 65) und Hölderlin (1971 73) an. Weitere Analysen gelten
Flucht Exil und Widerstand in historischer Perspektive und in der Gegen¬wartskultur. Schirin
Nowrousian präsen-tiert Hermann Adler und seine im Ghetto von Wilna entstandenen Ge-sänge aus
der Stadt des Todes (1945). Katrin Wellnitz untersucht die Dar-stellung von Fremdheit in Alfred
Döblins Romanen Babylonische Wandrung (1934) und Pardon wird nicht gegeben (1935). Wolfgang
Jo-hann mustert die Identifikationsangebote in Heinrich Bölls Ansichten eines Clowns (1963).
Kai Köhler analysiert die satirische Oper Friedens-saison (1988) von Gisela Elsner und Christof
Herzog. Carmen Lacan thematisiert die Identitätskrise in Herta Müllers Reisende auf einem Bein
(1989). Inez Müller stellt Schreibweisen gegenwärtiger syrischer Autoren vor die vor dem
Bürger¬krieg nach Europa geflohen sind.Rezensionen von Arnd Beise Adrian Brauneis Michael
Hofmann Martina Kofer Vivien Rüffieux Swen Schulte Eickholt Andreas Schwengel und Eva
Wiegmann gelten Publikationen zu Peter Weiss Uwe Johnson Alexander Kluge El Hachmi Pius
Alibek Emine Sevgi Özdamar und Feridun Zaimoglu sowie zum ästhetischen Begriff der Ähnlichkeit
zur Darstellung des Afghanistan-Kriegs in der Gegenwarts-literatur und zu den Phänomenen der
totalen Auslöschung wie des absoluten Neuanfangs. Außerdem wird das opus magnum von Steffen
Mensching Schermanns Augen (2018) besprochen.