Problematischer Drogenkonsum wird nach wie vor häufig als Krankheit oder Sucht aufgefasst
deren Ursachen vor allem im einzelnen Individuum zu suchen sind. Der Autor entwirft
demgegenüber ein Verständnis von Drogenkonsum als begründeter Handlung. Damit wird der Blick
weg von individuellen Defiziten auf die problematischen Bedingungen gelenkt die dem Konsum
zugrunde liegen. In fünf Portraits nähert sich der Autor den Lebensbedingungen der Betroffenen
und zeigt wie sie mit dem Konsum von Drogen verknüpft sind. Dabei werden problematische
gesellschaftliche Strukturen herausgearbeitet in denen der Gebrauch psychoaktiver Substanzen
verständlich und sinnvoll erscheinen kann. Der veränderte Blick auf die eigene Problemlage wird
ebenso beschrieben wie alternative Umgangsweisen. Einzigartig im Bereich der Drogenarbeit ist
die enge Zusammenarbeit mit den Betroffenen bei der Erstellung der Portraits. Indem sie in alle
Schritte der Arbeit eingebunden waren sie kritisieren und verändern konnten entstand ein
authentisches und sensibles Bild ihrer Probleme das auch gleich wieder in der Praxis erprobt
werden konnte. Das Ergebnis ist nicht nur eine lohnende Lektüre für alle professionellen
Drogenhelfer sondern kann auch Betroffenen und Angehörigen neue Perspektiven eröffnen.