Das Yôjôkun (Regeln zur Lebenspflege) des japanischen Universalgelehrten Kaibara Ekiken aus dem
Jahre 1713 bietet wie wohl nur wenige andere Werke seiner Zeit faszinierende Einblicke in die
Alltagswelt der frühmodernen Gesellschaft Japans. Der in (neo)konfuzianischer und taoistischer
Tradition stehende Text gibt Auskunft über lebenspraktische und soziale Verhaltensregeln
Ernährungsgewohnheiten Haushaltsführung hygienische Zustände und Kleidung sowie Körperbilder
Sexualität und Tabus aber auch über Krankheiten und Heilmittel. Viele der im Yôjôkun
angeführten Weisheiten praktischen Ratschläge und körperlichen Übungen sind auch heute noch
Teil des kulturellen Gedächtnisses in Japan und machen das Yôjôkun zu einer wichtigen
Referenzquelle für eine kulturwissenschaftlich orientierte Japanforschung.