Die Erinnerungen der tschechischen Jüdin Franci Rabinek (1920 - 1989) an ihre traumatische
Deportation sind ein in mehrerer Hinsicht ungewöhnliches Zeugnis von der Kraft der Resilienz.
Francis Überlebensweg beginnt in Prag wo sie eine erfolgreiche Modedesignerin war. 1942 wurde
sie zusammen mit ihren Eltern nach Theresienstadt deportiert die Eltern und ihr Mann
überlebten nicht. Die Stationen ihres Überlebensweges nach dem Ghetto waren Auschwitz die
Außenlager des KZ Neuengamme - Dessauer Ufer Neugraben und Tiefstack - und schließlich
Bergen-Belsen wo sie 1945 befreit wurde. Mit großer Offenheit dem Mut zur (Selbst-)Kritik und
einem unerwarteten Humor schildert sie aus der Sicht einer einst wohlsituierten jungen Frau
Anfang zwanzig wie sie überleben konnte: durch Solidarität Freundschaft Einfallsreichtum und
das beherzte Ergreifen von Chancen wie bei ihrer Begegnung mit dem Lagerarzt Josef Mengele vor
dem sie sich als Elektrikerin ausgibt. Nicht zuletzt wegen seiner Offenheit blieb der Text
jahrzehntelang unveröffentlicht. Erst vor Kurzem wurde er in den USA und in mehreren
europäischen Ländern publiziert. Der Bericht der jungen Franci über ihre »Reise in die Hölle«
erscheint erstmals in deutscher Übersetzung. Mit einem Nachwort von Francis Tochter Helen
Epstein einer renommierten Autorin und Angehörigen der Holocaust-Nachfolgegeneration. Die
»Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen«
(Hg.) ist Trägerin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme des größten Konzentrationslagers in
Nordwestdeutschland. Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch: Sabine Niemann. Mit
freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Rudolf Augstein
Stiftung.