Die Amis in Giesing 1945-1992: Ein halbes Jahrhundert Münchner Lebensalltag Sie brachten
Schokolade Coca-Cola und Demokratie: Die US-Amerikaner marschierten Ende April 1945 als
Besatzer in München ein und übernahmen die Herrschaft. Mit ihrer Demokratisierungs- und
Entnazifizierungspolitik begleiteten sie die Deutschen auf ihrem Weg zum eigenen Staatswesen
und die Münchner auf dem Weg von der Hauptstadt der Bewegung zur Weltstadt mit Herz . Erst 1992
zogen die letzten amerikanischen Soldaten ab. Die Einrichtungen der US-Army prägten ein halbes
Jahrhundert lang den Münchner Lebensalltag. Schon bald nach Kriegsende wurde die vormalige
Reichszeugmeisterei an der Tegernseer Landstraße als McGraw-Kaserne zum Sitz der
US-Militärregierung. Hier gab es auch Sportanlagen Vergnügungsstätten und die University of
Maryland. Zahlreiche weitere Gebäude entstanden im Little America am Perlacher Forst und in
Ramersdorf: vom Kindergarten bis zum Kino. Trotz der fast fünfzigjährigen nahezu
selbstverständlichen Anwesenheit der Amerikaner verblasst die Erinnerung an diesen
Zeitabschnitt zusehends. Ein Ausstellungs- und Buchprojekt will die Erinnerung an die Amis in
München wach halten.