Hans Jensen entstammte sehr bescheidenen Verhältnissen seine große Begabung ermöglichte ihm
jedoch eine akademische Karriere. Nach seiner Ernennung zum Dozenten in Hamburg wurde er 1941
nach Hannover und 1948 nach Heidelberg berufen. Bis zu seiner Habilitation beschäftigte sich
Jensen mit dem quantenmechanischen Vielteilchenproblem um sich dann der Kernphysik zuzuwenden.
Hier widmete er sich insbesondere der Frage nach der Stabilität und damit der Häufigkeit von
Elementen und ihrer Isotope. Für seine Antwort auf diese Fragen das Schalenmodell der Kerne
wurde er 1963 mit dem Nobelpreis geehrt.Da Jensens wissenschaftlicher Werdegang in die Zeit des
Nationalsozialismus fiel reichten hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre nicht für
eine erfolgreiche Universitätslaufbahn. 1937 trat er in die NSDAP ein wozu er sich auf
Empfehlung zweier von ihm hochgeschätzter Ordinarien durchrang. Schutz bot ihm auch seine
Mitarbeit in dem als kriegswichtig anerkannten Uranprojekt deutscher Kernphysiker. Seine
umfassenden Kenntnisse über den Stand dieses hochgeheimen Projekts teilte Jensen 1943 einer
Gruppe norwegischer Kollegen im Rahmen eines Kolloquiums in Oslo mit.Jensens Wirken zwischen
Opportunismus und Widerstand wird hier erstmals ausführlich auch auf der Basis neuer
Aktenfunde dargestellt.Weitere Infos: gnt-verlag.de 1123