Hauptkommissar Henning Bröhmann hat es wahrlich nicht leicht. Im ersten Krimi in dem Autor und
Kabarettist Dietrich Faber ihn im oberhessischen Nirgendwo losschickte reiste seine Frau
Franziska am Anfang der Geschichte ab. Ihre Begründung: Sie brauche Abstand. Da stand er nun
der Henning als Strohwitwer mit Tochter Melina Sohn Laurin und dem ewig sabbernden und
pupsenden Hund Berlusconi und musste allein klarkommen. Und das ihm der doch eigentlich kein
Macher sondern eher ein Aussitzer mit Minderwertigkeitskomplexen ist. Nein Henning Bröhmann
ist nicht cool das weiß er. Er leidet auch mit 39 Jahren noch unter seinem Vater dem
ehemaligen Polizeipräsidenten und warum Henning auch bei der Polizei gelandet ist weiß er
selbst nicht so genau. Wie gut dass in der Region Vogelsberg so gut wie nichts passiert und in
Bad Salzhausen wo die Bröhmanns in einer Doppelhaushälfte leben noch weniger los ist.
Scheinbar jedenfalls. Doch weil das Böse nie und nimmer schläft geschieht auch im
Oberhessischen ab und an ein Mord. Aktuell ermittelt Bröhmann in Der Tod macht Schule in einem
verzwickten und immer brutaler werdenden Fall in der örtlichen Schule. Seine Frau Franziska ist
wieder da doch die beiden scheinen sich immer weiter voneinander zu entfernen. Und dass sich
Henning in die Schulpsychologin verguckt trägt auch nicht gerade zum friedvollen Eheleben bei.
Tochter Melina zarte 15 und in der Ekelphase der Pubertät hat ihren ersten Freund. Und wie
Bröhmann ihn nicht leiden kann ...!!! Sohn Laurin muss mit seinen sieben Jahren nun endlich
eingeschult werden würde aber viel lieber im alternativen Kindergarten Schlumpfloch bleiben
und Hund Berlusconi schwängert - einmal nicht angeleint - gleich die Hündin einer anderen
Spaziergängerin. Das Leben scheint sich gegen Bröhmann zu verbünden. Wer allerdings mit einem
Kollegen wie Teichner zusammenarbeiten muss der braucht sowieso keine Feinde mehr. Der
dickliche Teichner ist die fleischgewordene Peinlichkeit trägt T-Shirts mit Aufdrucken wie
Bier formte diesen herrlichen Körper und bringt Kollegen mit Sprachverdrehungen à la Na dann
herzlichen Glühstrumpf nullinger oder schankedön an den Rand des Wahnsinns. Zudem ist er ein
unsensibler Klotz. Wie schön dass Hennig Bröhmann all das gar nicht ist. Er ist zwar in
vielerlei Hinsicht unmännlich wie er sagt kann keinen Dieselmotor reparieren hat keine
Werkstatt im Keller war noch nie im Bordell und fragt auch Passanten nach dem Weg nachdem er
seine Frau ans Steuer gelassen hat aber er ist ein zuverlässiger Vater ziemlich treuer
Ehemann und - auch wenn er es selbst nicht von sich geglaubt hätte - ein ganz brauchbarer
Ermittler mit Ehrgeiz. Gerade seine Distanz zur Heimat mit den Grillsportabenden von
Schweinebacke e. V. den ewig neugierigen Nachbarinnen oder seinen korrekt-spießigen Eltern
macht ihn so sympathisch. Und so ist er uns ans Herz gewachsen und wir freuen uns schon auf den
dritten Fall den Hauptkommissar Bröhmann lösen muss obwohl er eigentlich gar nicht will ...