Ärgern für Fortgeschrittene: Warum wir unseren Ärger nicht runterschlucken sondern in vollen
Zügen genießen sollten ...Das Leben ist schon schwer genug. Überall Leute die einem auf die
Nerven gehen: Vordrängler Besserwisser witzige Kollegen energiegeladene Chefs mit
furchtbaren Ideen Jogger mit Stirnlampe achtsame Wellness-Menschen Eltern mit ihren
hochbegabten Kindern. Aber unsere Mitmenschen sind nur das eine was uns aufregen kann. Das
andere sind die Dinge die uns umgeben und immer wieder ärgern: Aufladegeräte Rolltreppen mit
wechselnder Laufrichtung Liegestühle die man aufbauen will aber nicht aufbauen kann. Obwohl
es doch ganz einfach geht. Oder zumindest so aussieht.Am schlimmsten aber ist dass sich in
solchen Notlagen fast immer jemand hinstellt der meint wir müssten gerade jetzt ganz
entspannt bleiben. Alles läuft schief aber wir sollen bloß keinen Ärger machen. Dabei weiß
schon jeder Säugling: Gelassenheit ist auch keine Lösung. Du kommst nur halbwegs komfortabel
durchs Leben wenn du hin und wieder Krach schlägst.Sich aufzuregen ist gut. Sich aufzuregen
verschafft jede Menge Vorteile. Es ist gesund und erfrischend. Ein Stoßlüften der Seele. Wir
brauchen unsere kleine bekömmliche Dosis an Ärgernissen. Sie putschen uns auf sie geben uns
Energie sie reißen uns aus unserer Selbstzufriedenheit. Außerdem macht es Spaß sich gerade
über Kleinigkeiten aufzuregen. Oder auch über Menschen die man sonst ganz in Ordnung findet.In
ICH WILL MICH ABER AUFREGEN kommen sie endlich einmal zur Sprache die vielen kleinen Dinge des
Alltags die uns stören. Das fängt schon mit der Begrüßung an. Wie manche Leute einen begrüßen
das kann einem schon den Tag verderben. Aber es gibt auch Ärger im Beruf in der Familie in
der Nachbarschaft mit Freunden im Straßenverkehr beim Arzt und beim Auspacken von
Kinderspielzeug. Dabei zeigt sich: Das Leben ist voll von unerträglichen Dingen. Man muss sie
nur entdecken.