Der Blues-Klassiker - endlich wieder lieferbar! Sie nennen sich Kunden Tramper oder Blueser
tragen lange Haare und Bärte Jesuslatschen Jeans und Shell-Parkas. An den Wochenenden sind
sie permanent auf Achse. Sie feiern in abgeschiedenen Dorfsälen den Ausstieg aus der DDR
okkupieren den Karneval im thüringischen Wasungen und reichen während der Ostberliner
Bluesmessen die Rotweinflasche durch die Bank. Zu Ostern pilgern sie nach Prag im Sommer ans
Schwarze Meer und im Herbst nach Krakau. Mehr als vierzig Essays zeichnen das Bild einer
unruhevollen Jugend. Namhafte Publizisten Musiker und Szeneoriginale berichten aus
unterschiedlichen Perspektiven über historische Entwicklungslinien einschneidende Ereignisse
und den Stoff aus dem Träume sind. Mit Beiträgen von Christoph Dieckmann Olaf Leitner
Jürgen Balitzki Christian »Kuno« Kunert Theo Lehmann Ruth Leiserowitz Tilo Köhler Leander
Haußmann Fritz Rau Kay Lutter und vielen anderen. DAS BUCH Lübben hat genauso wenig eine
City wie Hintertupfingen und Kleinkleckersdorf. Es ist ein verschlafenes Nest im
Brandenburgischen fernab vom Schuss - ein Ort wo der Blues lauert. »Bye bye Lübben City«
die Hymne der ostdeutschen Langhaarigen-Szene erklärt diese Stadt zum Synonym für den grauen
tristen Alltag in der DDR. Wer nicht den schleichenden Tod vor der Glotze sterben will geht
auf die Piste und hält den Daumen in den Wind. Das haben seit den Sechzigern unzählige Jeans-
und Parka-Träger getan so wie es die Berliner Band Monokel in ihrem Song beschreibt: Fünf
lange Tage fordern Schule oder Arbeit Tribut doch am Freitagabend wird Gas gegeben. Und zwar
richtig! Montag reiht man sich mit schwerem Schädel aber voller Batterie wieder in die
Tretmühle ein. Lübben hat genauso wenig eine City wie Hintertupfingen und Kleinkleckersdorf.
Es ist ein verschlafenes Nest im Brandenburgischen fernab vom Schuss - ein Ort wo der Blues
lauert. »Bye bye Lübben City« die Hymne der ostdeutschen Langhaarigen-Szene erklärt diese
Stadt zum Synonym für den grauen tristen Alltag in der DDR. Wer nicht den schleichenden Tod
vor der Glotze sterben will geht auf die Piste und hält den Daumen in den Wind. Das haben
seit den Sechzigern unzählige Jeans- und Parka-Träger getan so wie es die Berliner Band
Monokel in ihrem Song beschreibt: Fünf lange Tage fordern Schule oder Arbeit Tribut doch am
Freitagabend wird Gas gegeben. Und zwar richtig! Montag reiht man sich mit schwerem Schädel
aber voller Batterie wieder in die Tretmühle ein. Sie nennen sich »Kunden« oder »Blueser«
tragen Jesuslatschen Fleischerhemden und den obligatorischen Shelli. An den Wochenenden sind
sie ständig auf Achse. Ausgedehnte Tramptouren führen sie kreuz und quer durch den Osten. Sie
feiern in abgeschiedenen Dorfsälen ihre Happenings mit Love & Peace & Suff okkupieren den
Weimarer Zwiebelmarkt oder das Schmöllner Pfefferbergfest. Zu Ostern pilgern sie nach Prag im
Sommer ans Schwarze Meer und im Herbst nach Krakau. Ihr Leitbild bleiben bis in die achtziger
Jahre die Ideale der Hippie-Bewegung der Geist von Woodstock. Musik ist der Motor. Sie lieben
das »Handgemachte« »Authentische«: Folk Southern Rock vor allem aber siedend heißen
elektrischen Blues. Die Rolling Stones Doors und ZZ Top sind ihre Helden Jimi Hendrix John
Mayall und Bob Dylan ihre Götter. DER INHALT Vierzig Beiträge zeichnen das Bild einer
»unruhevollen Jugend« in der DDR. Namhafte Publizisten Musiker Alltagsforscher und
Szene-Aktivisten berichten aus unterschiedlichen Perspektiven über historische
Entwicklungslinien einschneidende Ereignisse und den Stoff aus dem Träume gemacht sind. Dazu
gehören bislang unbekannte Details über das Tramper-Mekka Thüringen die Geschichte der
Ostberliner Bluesmessen und deutsch-deutsche Brückenschläge. Wie war die Szene organisiert wo
lagen ihre Zentren welche Rolle spielten Frauen in dieser Männerdomäne? Was waren typische
Rituale wie hat der Staat auf das Aussteiger-Phänomen reagiert welchen Platz besaß der Blues
in den Medien? Die Fragen werden mit präzisem Blick aber immer auch kurzweilig beantwortet.
Verblüffende Geschichten relativieren das Klischee der »geschlossenen Gesellschaft«. Da wird
eine abenteuerliche Odyssee per Anhalter bis in die ferne Mongolei geschildert oder das
anarchische Treiben des Wasunger Karnevals. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Bands und
Frontmänner die wie Fixsterne den musikalischen Underground der DDR beleuchteten. Engerling
Monokel Jürgen Kerth Hansi Biebl Stefan Diestelmann die frühe Renft-Combo Freygang und
Keimzeit werden mit umfangreichen Porträts gewürdigt. Steckbriefe stellen rund vierzig weitere
Kapellen vor von Jonathan bis Zenit. »Bye bye Lübben City« ist ein Nachschlagewerk und
vortrefflich illustriertes Erinnerungsbuch: deftig bunt und ehrlich. Wie die Szene selbst.