Der Romanzyklus Die Rougon-Macquart: Die Geschichte einer Familie unter dem Zweiten Kaiserreich
wurde unter dem Einfluss der menschlichen Komödie von Balzac geschrieben und gilt als eines der
besten Beispiele des französischen Naturalismus. Zola strebte danach sein zwanzigbändiges Werk
zum Spiegel der modernen Gesellschaft zu machen. Er wollte die gesellschaftliche Wirklichkeit
des Second Empire vom Staatsstreich Napoléons III (1852) bis zum Untergang des Kaisers im
Deutsch-Französischen Krieg (1870) darstellen. Seine Auffassung der sozialen Lage Frankreichs
schilderte er am Beispiel einer großen Familie deren Zweige in alle Gesellschaftsschichten
reichen. Der Familienroman war für Zola das ideale Genre um die ihn interessierenden Gesetze
der Physiologie (Evolution Vererbung) zu erörtern und brennende soziale Probleme zu
thematisieren. Naturwissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse sollten in der Literatur
fruchtbar gemacht werden. Diese Ausgabe enthält das achtzehnte Werk aus dem Romanzyklus: Das
Geld (1891). Die Bedeutung des Geldes im Wirtschaftsleben wird hier mit unerreichter
Meisterschaft in dem großartigen Gemälde dargestellt. (Armin Schwarz)