Das Stichwort Parteiendemokratie weckt heute - so wie in früheren Zeiten - kaum positive
Assoziationen. Doch gilt dies auch für Alternativen wie die Präsidialdemokratie wenn man an
die Wahl Trumps in den USA denkt oder Instrumente der Referendumsdemokratie wo der Brexit ins
Blickfeld gerät. In diesem Band werden außer Überblickstexten mit historischem und
politikwissenschaftlichem Zugang wesentlich zwei Perspektiven verbunden: Einerseits sind
Länderstudien zu Frankreich Schweden Österreich und der Schweiz vertreten. Andererseits
werden Exponenten sehr unterschiedlicher Parteienlehren wie u. a. Otto Kirchheimer Gerhard
Leibholz Wilhelm Hennis und Hans Herbert von Arnim betrachtet. Der mit Theorien und Praxis
mehrdimensionale Vergleich kann zu diesem Ergebnis führen: Frühere Anti-Parteien-Affekte waren
der Entwicklung moderner Demokratien hinderlich stattdessen bilden Konzepte weiterer
innerparteilicher und gesellschaftlicher Demokratisierung die angemesseneren Kritikfolien.