Mich entdeckend mich versteckend in der Welt der Poesie Wunden schlagend Wunden leckend in
Mundharmonie Unveröffentlichtes aus vier Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. Was hat Bestand
was kann entstaubt was kann getrost in die Tonne getreten werden. Beim Öffnen eines alten
Computers ließ sich auf den Tag genau feststellen wann die Gedichte geschrieben wurden. Warum
also nicht jedem Gedicht einen Tagebucheintrag zuordnen vier Jahr-zehnte Lyrikproduktion in
einen persönlichen wie zeitgeschichtli-chen Rahmen stellen? Kriterium für die Zuordnung? Allein
die größtmögliche zeitliche Nähe zur Entstehung der Gedichte. Es geht nicht um Reflektio-nen
über das Schreiben oder um Interpretationshilfen für den Le-ser. Es geht zum einen um die klare
Gegenüberstellung von Versform und Prosa (also gerade nicht um ein romantisches Verschwim-men
der Grenzen zwischen Lyrik und Epik) zum anderen um das gedanklich-geistige Fluidum in dem
die Gedichte entstanden sind. Ein in den 90er Jahren entstandener Sonettenkranz (ital. und
engl. corona) beschließt das Werk - aus gegebenem Anlass.