Ilijas Shansugirows poetisches Volksepos basiert auf dem Lied Kulager des Sängers Akan Seri: Im
19. Jahrhundert ließ Akan sein berühmtes Pferd Kulager bei einem der gewaltigen Pferderennen in
der Steppe antreten. Jeder Zuschauer wusste es würde gewinnen. Doch ein reicher mächtiger
Mann ließ das Tier töten sodass am Ende sein eigenes Pferd den Sieg davontrug. Obschon das
Unrecht offensichtlich war schwiegen die Zuschauer. Akan zog sich enttäuscht in die Einsamkeit
zurück und schrieb Trauergesänge. Der bekannteste davon: Kulager.Shansugirows Versepos führt
dem Leser die dramatischen Geschehnisse und die herrlichen Landschaften am Rand der Steppe vor
Augen. Er schildert das Pferderennen in prallen bildreichen Versen und treibt die Handlung auf
den Konflikt zwischen Akan und dem missgünstigen brutalen Reichen zu. Die Stalinisten
verstanden sofort dass sie gemeint waren: als verbrecherische Unterdrücker die das Volk in
Angst halten und die freien Künste knebeln. Kulager wurde sofort nach Erscheinen in den
1930er-Jahren verboten und das Manuskript daraufhin versteckt. Als Shansugirow 1958 posthum
rehabilitiert wurde übergab ein Freund das Manuskript an Shansugirows Witwe die es
veröffentlichte.Gert Heidenreich hat Shansugirows Epos auf der beiliegenden CD selbst
eingesprochen.