»Einziges Werkkriterium ist der Preis«»Dass sich anhand der Produkte des Menschen einiges über
dessen Wesen erfahren lässt ist die Ausgangsthese Oliver van den Bergs der bekannt wurde
durch seine nach Vorlage von technischem Gerät wie Radar Flugschreiber oder Sternenprojektor
geschaffenen Objekte« schreibt Hilke Wagner. So entstehen formvollendete Skulpturen mit
futuristisch-technoider Anmutung die auf ihre perfekte Oberfläche reduziert ihrer Funktion
beraubt und auf ihr prototypischen Aussehen zurückgeführt sind. Oliver van den Berg fertigt sie
zumeist aus Holz dem Bildhauermaterial par excellence. In der Konfrontation dieses Werkstoffs
mit der Funktion der technischen Hochglanzvorbilder führt er die Fortschrittsutopien ad
absurdum und stellt gleichzeitig die Frage nach Original und Abbild. »Mit dieser künstlerischen
Aneignung der Reduktion auf die ästhetische Qualität eröffnet sich die Möglichkeit einer
interesselosen Reflexion denn jede technische Erfindung ist zugleich Projektion menschlicher
Träume und Unzulänglichkeiten. In diesem Sinne ist seine Arbeit in der kulturgeschichtlichen
Tradition von Mensch-Maschine-Analogien zu verorten.« Die in diesem Band vorgelegte
Werkübersicht seit 1990 ordnet der Künstler selbst in Kategorien wie Attrappe Dokumentation
Dopplung Erinnerung Erzählung Modell Nachahmung Parodie Replik Täuschung Übersetzung
Versuch Weiterentwicklung Wiederholung Zitat. Sein Motto: »Man macht was man macht.«