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»Der Nurejew ist auch nicht stehen geblieben in der Staatsoper wenn ich gearbeitet habe« »Ich
mal die Bewegung. Dann ist es Tanz! Tanz ist Dynamik!« sagte Franz Grabmayr (1927-2015) in den
1980er Jahren über seine »Tanzbilder«. Der postabstrakte Wiener Maler hatte diese eigene
Werkgruppe um 1971 an der Wiener Staatsoper während des Baletttrainings und abends während
der¿Vorstellungen gestartet wo er sich in einem Gang neben der Bühne quasi zwischen zwei
verschiedenen Vorhängen mit Blick auf die Aufführungen aufhalten konnte. So bannte er mit
Kohle und farbigen Tuschen die Gestalt sich bewegender menschlicher Körper auf Papier. In
gewisser Weise so Robert Fleck hat er dabei die Atelierpraxis von Auguste Rodin noch einmal
aktiviert der oft mehrere Aktmodelle frei im Raum umhergehen ließ während er sie
modellierte. Bei Franz Grabmayr sind die Modelle allerdings im Sinne der Cézanne'schen
Modulation expressiv überhöht ganz wie zuvor schon in seiner Landschaftsmalerei. »Die Figur
wird eigentlich zerrissen wenn eine Tänzerin sehr dynamisch arbeitet wenn sie sich langsamer
bewegt werden die Blätter flächiger. Ich lasse die Tänzerinnen auch oft meine Blätter
beurteilen weil die haben gefühlt was sie da getanzt haben. Und wenn sie das Gefühl im Blatt
drinnen sehen dann ist das Blatt gut für sie. Der Nurejew ist auch nicht stehen geblieben in
der Staatsoper wenn ich gearbeitet habe. Und so habe ich gelernt aus der Bewegung heraus
rhythmische Zusammenhänge zu malen.« Robert Fleck setzt diese Vorgehensweise daher mit den
programmatischen Aussagen der Avantgardebewegung der 1960er Jahre in Beziehung die das
utopische Ideal einer »direkten Kunst« propagierten. Dieser Vorstellung waren die Arbeiten von
Franz Grabmayr eng verbunden weshalb auch die Werke eines Frank Auerbach Eugène Leroy oder
auch Chaim Soutine als »Verwandtschaften« in Betracht gezogen werden können. Doch bleibt
Franz Grabmayr mit seiner Malerei solitär sind seine Strohballenmotive Getreidefelder
Bäume und Wurzelstöcke seine Landschaftsmalerei wie seine Arbeiten zum Tanz und zur Oper eine
Absage an jede Schwere in der Malerei. Wer will kann in seiner Landschaftsmalerei auch eine
frühe künstlerische Addressierung ökologischer Themen sehen. Die weit erfolgreichere junge
Generation österreichischer Künstler*innen in den 1980er Jahren hatte Franz Grabmayr schon
früh als Bezugspunkt entdeckt. Und die soeben in der Albertina in Wien gestartete Ausstellung
seines Werkes (bis 13. Oktober 2024) fügt ihn nun endgültig in den Kanon der Kunst der
Moderne. Und seine »Tanzblätter« und »Tanzbilder« schweben im Raum sie stehen dabei »für das
Leichte« wie die Presse übereinstimmend meint. Ausstellung: Wiener Staatsoper Wien 7
9 2024 - 30 1 2025
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