Die Untersuchung beginnt mit ethnografischen Erkundungen einer Kunsthochschule. Unter diesem
Blickwinkel sind die 96 % derer die freie Kunst studieren ohne je von ihrem Metier leben zu
können genauso interessant wie die Stars des Kunstbetriebs. Fritz Kramer übergeht Kleingruppen
Trinkrunden Seilschaften Neid Eifersucht Intrigen weil sie in allen Institutionen gang und
gäbe sind. Stattdessen fragt er wie Künstler ein sie irrtierendes Terrain erkunden und ihm ein
Bild geben als Maler aus Asien oder Afrika im Alltag einer deutschen Großstadt oder als
Deutsche in fernen Ländern und nahen Heterotopien. Ihre Kunst zeigt dass sie dabei je eigene
Wege einschlagen aber alle mit unbekannten Sinngebungen konfrontiert sind. Ihr Blick
enthierarchisiert sich und das ihnen Vertraute spielt in das Unvertraute hinein überlagert und
verfremdet es. Die Auswahl der vorgestellten Kunstwerke ergibt sich dabei allein aus der
leitenden Frage nach Bildern von Künstlern und Künstlerinnen die wie in der Ethnografie eine
kulturelle Grenze überschreiten.