Im Oktober 1923 als Wieland Wagner sechs Jahre alt ist erhalten die Wagners überraschenden
Besuch in der Bayreuther Familienvilla. Adolf Hitler besucht die Eltern und den Onkel Houston
Stewart Chamberlain vor allem aber das Grab des Großvaters. Der aufstrebende Politiker pflegt
eine ausgeprägte Leidenschaft für die Oper Richard Wagner und die Idee des Gesamtkunstwerks.
Mutter Winifred wird politisch aktiv und hält flammende Reden auf den Diktator in spe. Im
Sommer 1925 erlebt Hitler am 28. Juli seine erste Bayreuther Götterdämmerung er ist wie
berauscht: Oper als Droge. Wolf wie die Kinder Hitler nennen ist jetzt Teil des Clans ein
väterlicher Onkel der ab 1930 dem Todesjahr von Siegfried Wagner zum Ersatzvater avanciert.
1945 liegt Bayreuth in Schutt und Asche. Wagner ist dennoch schon 1951 wieder als Regisseur und
Bühnenbildner tätig und zusammen mit Bruder Wolfgang leitet er nun die Festspiele. Neubayreuth
findet mit dem Motto Hier gilt's der Kunst! eine Formel fürs Vergessen.70 Jahre später wirft
der Musik- und Theaterwissenschaftler Anno Mungen ein Licht auf die dunkelsten Jahre der
Festspiele sowie der Opernhäuser in Nürnberg und Altenburg. Er beleuchtet das Zusammenspiel von
Krieg und Kunst von Politik und rücksichtslosem Streben nach Erfolg.