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OTTO MUELLER UND DAS "URSPRÜNGLICHE" - EINE KRITISCHE NEUBETRACHTUNG Der deutsche Maler und
Grafiker Otto Mueller (1874-1930) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des
Expressionismus. Er ist berühmt für seine zahlreichen Variationen von grazilen melancholischen
Mädchenakten in freier Natur. Sie künden von der Sehnsucht nach Freiheit und dem paradiesischen
Glück. Auch Muellers Reisen durch Südosteuropa und seine Begegnungen mit der Kultur der
Sinti:zze und Rom:nja waren für ihn wichtige Inspirationsquellen. Dieses Buch widmet sich
seinem Gesamtwerk erstmals mit Blick auf Fragestellungen die sich zu seinen Motiven aus
heutiger Sicht ergeben. Dabei bezieht es auch postkoloniale Perspektiven mit ein und ermöglicht
eine umfassende Betrachtung seines Schaffens. -zum 150. Geburtstag des bedeutenden deutschen
Expressionisten -postkoloniale Perspektiven auf das Werk des "Brücke"-Künstlers -stellt
aktuelle Fragen zu Repräsentation Sexualisierung und Diskriminierung in der Kunst der Moderne
-Muellers Motive: Badende Selbstbildnisse Landschaften Schwarze Menschen afrikanische
Masken -reich bebilderter Katalog zur Ausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster:
20. September 2024 bis 2. Februar 2025 DIE SEHNSUCHT NACH DEM PARADIES Wie viele andere
Künstler:innen der Moderne hatte Mueller Interesse an anderen Kulturen und sammelte
außereuropäische Kunst. Neben dem Motiv der Badenden finden sich im Werk des Expressionisten
Selbstbildnisse Darstellungen von Masken Holzschnitte sowie Wandmalereien. Auch Mueller war
auf der Suche nach dem vermeintlich "Ursprünglichen" das er im Einklang von Mensch und Natur
zu finden glaubte ebenso wie in einer Lebensweise die dem bürgerlichen Leben das er ablehnte
entgegenzustehen schien. Aber inwieweit bedient die Darstellung weiblicher Akte einen männlich
sexualisierenden Blick? Welche Bedeutung hat Muellers Darstellung von Schwarzen Menschen und
afrikanischen Masken? Wie gehen wir heute mit einer romantisierten Vorstellung von Sinti:zze
und Rom:nja um die sich in vielen seiner Werke wiederfindet? Benutzen wir seine originalen
Werktitel auch wenn wir sie heute als diskriminierend begreifen? In der Betrachtung der Kunst
der Moderne nimmt der Katalog gegenwärtige Fragestellungen um Rassismus und Diskriminierung
auf. Er eröffnet eine Möglichkeit mit der Kunst nach Antworten auf diese Fragen zu suchen.
DIE KUNST DER MODERNE IM LICHT DER GEGENWART Das reich bebilderte Buch bietet einen tiefen
Einblick in das Werk Otto Muellers einschließlich der Gemälde Pastelle Zeichnungen und
Lithografien und macht seine starke Fokussierung auf bestimmte Motive greifbar.
Gegenübergestellt werden seine Arbeiten verschiedenen Künstlern der französischen Moderne den
"Brücke"-Künstlern sowie Arbeiten zeitgenössischer Künstler:innen etwa aus der Sinti:zze und
Rom:nja-Community die sich mit ähnlichen Themen oder Motiven auseinandergesetzt haben.
Facettenreiche Essays auf Basis neuester Forschung bieten vertiefende Einblicke und beleuchten
das Themenfeld umfassend. Es entsteht ein kultur- und zeitgeschichtlich erhellendes Bild des
Künstlers in seiner Epoche. Herausgegeben vom LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster Tanja
Pirsig-Marshall und Flora Tesch.
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