Spielfilme die sich referenziell auf historische Ereignisse Personen und Lebenswelten
beziehen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Als Teil einer Audio-Visual-History
modellieren sie filmische Figurationen die wir in unserer Wahrnehmung zu einem historischen
Raum-Zeit-Gefüge transformieren. Diese sinnlich erfahrbaren 'Histospheres' prägen besonders
wirkungsvoll die populären Geschichtsvorstellungen.In diesem Buch entwickelt der
Filmwissenschaftler Rasmus Greiner ein theoretisch fundiertes Modell der Histosphere. Ausgehend
von Praktiken des Modellierens und Wahrnehmens des Erlebens und Empfindens des Erfahrens und
Erinnerns sowie des Aneignens und Refigurierens verbindet er filmwissenschaftliche Ansätze wie
Vivian Sobchacks Phänomenologie der Filmerfahrung mit geschichtswissenschaftlichen Begriffen
wie der 'historischen Erfahrung' nach Frank R. Ankersmit. Die daran anknüpfenden Untersuchungen
zur räumlichen und zeitlichen Organisation des Geschichtsfilms werdenintegrativ verknüpft mit
Überlegungen zu Stimmung und Atmosphäre Immersion und Empathie Körper und Gedächtnis sowie
Genre und Geschichtsbewusstsein.