Das gegenwärtige politische Geschehen in den USA - und damit ein erheblicher Teil des
Geschehens weltweit- ist ohne eine Analyse der Doppelherrschaft von Donald Trump und Elon Musk
nicht zu verstehen. Nach dem Horrorclown-Präsidenten (in seinem Buch 'Trump & Co.') widmet sich
Georg Seeßlen nun dessen 'best buddy' dem vermeintlich genialischen Silicon-Valley-Visionär
der sich - nun als Tech-Faschist im Zentrum der Macht - anschickt die Welt zu seinem Spielball
zu machen. Das Buch zeichnet die spannende und ereignisreiche Biografie einer der
meistbewunderten umstrittensten und inzwischen auch meistgehassten Personen des öffentlichen
Lebens nach. In seiner Kindheit in Südafrika wird er vom Vater tyrannisiert und von den
Mitschülern gemobbt flüchtet sich in Comics und Science-Fiction-Serien (die sein Weltbild
prägen) und verkauft mit zwölf Jahren sein erstes Computerspiel. Mit 18 Jahren emigriert er in
die USA revolutioniert die Elektromobilität macht erfolgreich der NASA Konkurrenz verwandelt
Twitter (nun 'X') in eine Bühne für extreme Rechte - und steigt währenddessen zum reichsten
Mann der Welt auf. An der Seite von Donald Trump übernimmt er ohne gewählt zu sein eine
zentrale Rolle im US-Staatsapparat - und zerlegt ihn dort wo er seine Geschäfte stört oder
sozialen Zwecken dient. Seeßlen umreißt Musks Charakter als dunkle Trinität -als Narzisst
Machiavellist und Soziopath - und versucht die Frage zu klären: 'Wie denkt Elon Musk?' Zudem
betrachtet er Musks Verhältnis zu seinen (bisher) vier Frauen (darunter die Musikerin und
Künstlerin Grimes) mit denen zusammen er mindestens 14 Kinder hat und analysiert ihn als eine
Figur der populären Kultur die gelegentlich so dominant wirkt als würde er sich mit ihr
verwechseln. Zugleich personifiziert Musk die autoritäre Herrschaft der Tech-Milliardäre die
im Bündnis mit dem imperialen 'Trumpismus' zum Muskismus wird. Ob allerdings die Verbindung von
politischer und ökonomischer Macht und der scheinbar unverbrüchliche Männerbund mit dem
'Emperor' von Dauer sein wird erscheint durchaus fraglich: Ausgehend von den aktuellen Krisen
und der mehr auf Suggestion als auf harten Daten beruhenden (Über-)Bewertung von Musks
zahlreichen Unternehmen entwirft Georg Seeßlen ein Szenario in dem das Imperium des
Kulturkämpfers Kriegsunternehmers und Medienmoguls wie ein Kartenhaus zusammenbrechen könnte.