Die multiple Krise im globalen Gefüge spitzt sich zu und unterschiedliche Entwicklungen
verstärken den zeitdiagnostischen Eindruck eines kommenden Bruchs: der russische Angriffskrieg
gegen die Ukraine die Verschärfung der Konkurrenz zwischen den USA und China die
Rekordinflation und Diskussionen um eine Phase der Deglobalisierung die Krisenerscheinungen
liberaler Demokratien und die Bedeutungszunahme autoritärer Staatlichkeit sowie nicht zuletzt
die dramatische Zuspitzung der ökologischen Krise. Die mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems
seit 1973 durchgesetzte Ausrichtung der Weltwirtschaft und die damit verbundene geopolitische
Ordnung scheinen ins Wanken geraten zu sein. PROKLA 213 fragt daher: Befinden wir uns heute in
einer Phase des Umbruchs ähnlich wie 1973? Wieviel 1973 steckt in unserer Gegenwart? Was an
grundlegenden Veränderungen in der Geldpolitik der Ökologie der geopolitischen Ordnung sowie
für das Verhältnis von Staat und Ökonomie seit 1973 gilt es zu begreifen um zukünftige
Konflikte bewältigen zu können?