Der Bubenrichter von Mittenwald Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt I. Mittenwald! Alle nur
denkbaren Reize einer Hochgebirgsgegend vereinigen sich in diesem Namen. Auf grüner von der
schnellflutigen Isar durchrauschten Ebene in seiner unverfälschten altehrwürdigen Bauweise
gelegen ist es fast rings umgeben von bewaldeten Vorbergen mit darüber emporragenden
Felsengraten und Zinken westlich vom schroffen Wetterstein östlich von den steilen bis zum
Thale reichenden Abstürzen des Karwendels südlich von den weißen Bergrippen des Solsteins und
den himmelanstrebenden Reither- und Arnspitzen. Mittel- und Hochgebirge gruppieren sich in
wunderbarer Harmonie. Alles was die kühnste Phantasie träumen mag von Naturschönheit es
vereinigt sich hier es schmilzt zusammen zu einem großen wunderbaren Akkord es ist ein
Meisterstück des großen Bildners. Das menschliche Herz wird eigentümlich ergriffen von der
gewaltigen Macht dieser herrlichen Schöpfung. Wenn da im Abendrot die Felsengipfel glühen und
lodern und über die Waldgebirge duftige violette Schleier sich breiten wenn das riesige Kreuz
von der Karwendelspitze herniederglitzert ins grüne Thal darüber die rosigen Wölkchen am
lichtblauen Firmamente ziehen und allüberall die hellen Jodler fröhlicher Menschen ertönen ja
dann erschließt sich das Herz gern all den beseligenden Eindrücken Schmerz und Sorge
verstummen es zieht der Friede ein sei es auch nur für eine Stunde für eine kleine Weile.