In einer zunehmend konfessionsfreien Gesellschaft entwickeln sich bei den Ritualen welche die
Übergänge des Lebenszyklus begleiten alternative Formen der Gestaltung solcher Feiern. Der
Autor richtet die Aufmerksamkeit insbesondere auf zwei sich rasch wandelnde Übergangsrituale -
zum einen die Taufe als Aufnahme von Menschen in die Gemeinschaft zum anderen die Bestattung
als ritueller Gestaltung des Abschieds aus ihr. Über Jahrhunderte waren in unserer
mitteleuropäischen Kultur die Formen solcher Feiern christlich bestimmt. In einer sich
zunehmend säkularisierenden Gesellschaft entsteht die Notwendigkeit aber auch die Gelegenheit
zu neuen Formen der Übergangsrituale. Humanistische Varianten kommen sichtbar und in vielerlei
Gestalt zu mehr Einfluss. Der aktuelle Ritualwandel ist von Konflikten begleitet. Die
unausweichlichen Widersprüche erscheinen oft dann in gesellschaftlichen Debatten wenn es um
Prominente (z.B. Rudolf Augstein Max Frisch und Helmut Schmidt) und ihre letzte Verabschiedung
geht.