Die Diskussion um die sogenannte geschlechtergerechte Sprache wird im deutschen Sprachraum seit
den 1970ern geführt. Dabei geht es um sprachliche Erscheinungen wie das generische Maskulinum
das Pronomen man das Binnen-I (FußgängerInnen) Paarformen (Wählerinnen und Wähler)
Partizipialausdrücke (Studierende zu Fuß Gehende). Es geht aber auch darum wie wir in der
Sprache so etwas wie Geschlechtergerechtigkeit herstellen können. Fragen sind: Kann Sprache
Frauen und Männern in gleicher Weise gerecht werden? Sind Frauen wirklich nur 'mitgemeint'?
Lässt sich das Problem mit Leitfäden für geschlechtergerechte Formulierungen lösen? Seit kurzem
wird der Diskurs immer aggressiver geführt und die Vorschläge werden in den Augen der einen
mutiger und denen der anderen absurder: das Student der Dozentin bis hin zu Professorx und
Studierx. Viele der guten gut gemeinten und auch schlechten Vorschläge stammen von Experten.
Die meisten der ablehnenden Einlassungen - von ironischen bis hin zu Hasstiraden - kommen von
Laien. Lohnt sich vielleicht genau jetzt ein Innehalten und ein Überblick darüber was derzeit
an Argumenten vorgebracht wird? Und: Was sagt dieser Diskurs und die Art wie er geführt wird
über unsere Gesellschaft aus? Der vorliegende Band präsentiert ganz unterschiedliche
genderkritische Beiträge von Autoren und Autorinnen mit sprachwissenschaftlichem Hintergrund
die für eine Entemotionalisierung der Debatte plädieren.