Schon einmal hat Autor und Schafzüchter Olaf Velte seine Tiere in eine Erzählung geholt: »Neben
mir einer der sich Mörike nennt« begleitete Eduard Mörike über die Schwäbische Alb und zu
Schäfern mit ihren Herden - nun setzt Velte an der Wurzel an: bei jenen Merino--Schafen die
auf abenteuerlicher Reise 1786 aus Spanien nach Württemberg gelangten (siehe Manfred Reinhardt)
und von dort aus die europäische Schafhaltung revolutioniert haben.»Eines aber hat keinen
Namen. Läuft wie ein Schatten mit Geistertinte auf brüchigen -Aktenblättern. -Aberhunderte von
Seiten tausende von Kilometern Meilen Ruthen. Wesen das gelebt hat sich die Pfoten leckt
das Blut vom Fell. Ohne Spur bleibt auf all den Wegen wasserlöslich seit zwei Jahr-hunderten.
Andere tragen Namen zeigen [_] ihre Ausweispapiere vor buchstabieren ihr Eigenstes. Nennt sie
die Männer nennt sie bei Namen.«Versehen mit ihrerseits fabulierlustigen _ Fußnoten ist
Veltes Text auf den Spuren der Feinwoll-Merinos die auch im Hessischen angesiedelt wurden. Und
es bleibt nicht beim Schauplatz Hessenland. Denn wie sich die »weißen Schafe« sogar bis nach
Übersee ausgebreitet haben so lässt Olaf Velte seinen erzählerischen Blick schweifen findet
den Anlaß zu Wyatt Earps und Doc Holidays Schießereien in Tombstone in kruden Anschlägen auf
das amerikanische Schaf ruft verschiedene Hunde zu Zeugen von Sanftmut Klugheit Zähigkeit
der Wolltiere auf setzt Schäfer ins Bild läßt Argonauten vom Schafswesen raunen.