Als Sophie die Witwe des Leiters der hannoverschen Kestner-Gesellschaft Paul Erich Küppers
1927 ihrem zweiten Ehemann dem Künstler El Lissitzky nach Moskau folgte ahnte sie nicht
dass ihr bald nach seinem Tod als 'feindliche Deutsche' unter Stalins Herrschaft die Verbannung
nach Sibirien bevorstand. Zugleich wurde ihre Sammlung von Bildern zeitgenössischer
Avantgarde-Künstler die sie in vermeintlich guten Händen in Deutschland zurückließ im
Bildersturm der Nazis hinweggefegt.Kurz vor Ende eines Lebens in unvorstellbarer Armut gab sie
in der Hoffnung auf Gerechtigkeit ihrem Sohn Jen Lissitzky eine handgeschriebene Aufzählung
ihrer geraubten Kunstwerke. Jen machte sich mit Hilfe des Kunstfahnders Clemens Toussaint auf
die Suche. Einige wenige Bilder tauchten auf und wurden restituiert andere bleiben
verschollen. Ein europaweit beobachteter Prozess um ein Werk von Kandinsky verlief im Sand der
Rechtsstreit um Paul Klees 'Sumpflegende' dauert bis heute an.