Im Bereich des Stalking hat sich in den letzten Jahren in Deutschland einiges getan. Dies
äußerte sich nicht zuletzt in der strafrechtlichen Kodifizierung dieses Verhaltens im deutschen
Strafrecht im März 2007. Es wird aber immer wieder eine Unsicherheit im Umgang mit
Stalking-Fällen deutlich - insbesondere in Fällen von Ex-Partner-Stalking bei gemeinsamen
Kindern denn die bei Stalking notwendige absolute Kontaktvermeidung zwischen der betroffenen
Person und dem Stalker interferiert mit dem als hohes Gut angesehenen Umgangsrecht zwischen
Kind und dem Elternteil bei dem es nicht lebt. Dieses Buch widmet sich nun erstmals empirisch
diesem Problemfeld. Anhand einer Untersuchung mit Stalking-Betroffenen sowie beteiligten
professionellen Akteuren verschiedener Professionen wird Stalking im Spannungsfeld von
Scheidung Sorge- und Umgangsrechtsregelungen aus Sicht der damit konfrontierten
professionellen Akteure sowie anhand der Erfahrungen Bedürfnisse und situationsspezifischen
Probleme der betroffenen Elternteile untersucht. Im Fokus der Untersuchung stehen die
spezifischen Belastungen der Kinder und die daraus resultierenden Konsequenzen um für deren
spezifische Belange innerhalb des Stalking-Geschehens der Eltern zu sensibilisieren und ihre
Bedürfnisse und Nöte besser berücksichtigen zu können Es werden Informationen über die
Hintergründe und Dynamiken in dieser Stalking-Konstellation sowie praktische Hinweise zum
Umgang mit solchen Fällen und den Beteiligten gegeben und Konsequenzen für das Sorge- und
Umgangsrecht in akuten Stalking-Fällen sowie Interventionsmöglichkeiten für die Kinder und die
beiden Elternteile vorgeschlagen. Das Buch richtet sich insbesondere an professionelle Akteure
wie etwa Juristen Psychologen Mitarbeiter vom Jugendamt von Beratungsstellen und von Kinder-
und Jugendhilfeeinrichtungen sowie an Betroffene selbst.