Anhänger der Prepperbewegung sind im deutschsprachigen Raum bisher weitestgehend
sozialwissenschaftlich unerforscht. Die Beweggründe von Preppern werden in der öffentlichen
Diskussion selten anhand wissenschaftlich valider Daten hergeleitet.Im Jahr 2017 machte eine
Gruppierung namens Nordkreuz - ein Zusammenschluss aus selbsternannten Preppern - bundesweit
Schlagzeilen als die Generalbundesanwalt-schaft Durchsuchungen bei Mitgliedern dieser
Gruppierung wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat
durchführen ließ.Mittlerweile zeigen die bekannt gewordenen Details des Verfahrens dass die
Mitglieder der Gruppierung offenbar weit mehr als nur die gemeinsame Betätigung des Hobbys
Preppen verband. Der Umstand dass es sich bei einem Großteil der Mitglieder der Gruppierung um
Reservisten der Bundeswehr und sogar zwei aktive Polizeivollzugsbeamte der Landespolizei
Mecklenburg-Vorpommers handelte sorgte für eine besondere mediale Aufmerksamkeit undwar Grund
für die Bildung einer Kommission zur Beleuchtung der Prepperszene im Ministerium für Inneres
und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern.Die vorliegende Arbeit hat sich
sozialwissenschaftlich mit dem Phänomen des Preppens auseinandergesetzt und richtet sich an
Führungskräfte nicht nur der Polizei. Sie hat zum Ziel das Preppen sowie hiermit
gegebenenfalls problematisches Verhalten zu erklären. Anhand eines eigens entwickelten
vierphasigen Modells auf Grundlage des systemisch-konstruktivistischen Ansatzes soll es
Führungskräften möglich gemacht werden zukünftiges ähnlich gelagertes Verhalten von
Mitarbeitern frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus werden Ansätze zur zielgerichteten
kommunikativen Intervention aufgezeigt.