Die hier erstmals ausgewerteten sowjetischen Akten zum »Fall Mutschmann« fördern brisante
Details und Zusammenhänge zutage: Mutschmanns frühe Überstellung nach Moskau die interne Suche
nach einem angemessenen Tribunal schließlich das sowjetische Geheimverfahren und Mutschmanns
Exekution Anfang 1947.Die Akten bieten aber auch neue Einblicke in Mutschmanns »Vorleben« als
Unternehmer und Gauleiter. Und sie lassen deutlich werden was es im Konkreten hieß wenn
Stalins Justiz nationalsozialistische Verbrechen ahndete. Darüber hinaus werden Fragen geklärt
die sich aus dem sowjetischen Verfahren ergeben: Wie ist dieser Moskauer Prozess im Vergleich
zu anderen alliierten und (west-)deutschen Gauleiter-Prozessen einzuordnen? Welche Rolle
spielten Mutschmanns Belastungszeugen aus der Führungsriege der sächsischen NSDAP? Welches Ende
erwartete sie? Und schließlich: Was passierte mit seiner Ehefrau Minna Mutschmann? Welche
Bedeutung hatten die »Waldheimer Prozesse« für sie?