Richard Wagners Traktat Das Judenthum in der Musik der 1850 in der Schweiz zur Welt kam und in
seiner zweiten Fassung von 1869 in die Musikgeschichtsschreibung und die Wagner-Wirkungs- und
Deutungsgeschichte hineinwirkte und bis heute -wirkt ist auch ein Leipziger Produkt. Alle drei
Drucke die Wagner selbst veranstaltet hat - der Erstdruck in der Neuen Zeitschrift für Musik
die zweite wesentlich erweiterte Ausgabe als Separatdruck des Jahres 1869 und die Publikation
innerhalb von Wagners Gesammelten Schriften und Dichtungen die er selbst in den frühen 1870er
Jahren redigierte - gingen in Leipzig durch die Maschinen. Erstaunlich viele Personen die mit
dem Text und seiner Vor- und Wirkungsgeschichte zusammenhängen waren auf ihre Weise Leipziger
allen voran der große Musiker Felix Mendelssohn Bartholdy gefolgt von einem Heer von Dichtern
Publizisten Musikprofessoren und Verlegern die am Rande des Judenthums in der Musik und der
Wagnerschen Lebens- und Werkgeschichteihre Rollen gespielt haben: Franz Brendel Eduard
Bernsdorf Ernst Benedikt Kietz Richard Pohl Ferdinand Hiller Robert Schumann Eduard
Hanslick Ernst Wilhelm Fritzsch um nur einige zu nennen.Doch ist der wenn auch faszinierende
lokale Grund der den Text mit der Kulturgeschichte der Stadt Leipzig verbindet nicht der
wesentliche der die Edition des Leipziger Richard-Wagner-Verbandes legitimieren soll. Diese
neuerliche Leipziger Edition des Textes soll ihn samt einem die Hintergründe aufschlüsselnden
detaillierten Sachkommentar und einem Nachwort zur Deutungsgeschichte des Wagnerschen
Antisemitismus den Lesern zugänglich machen die über die Intention und den kulturellen
Kontext des kulturgeschichtlich wie musikhistorisch interessanten und für Wagner
charakteristischen Traktats genau informiert werden möchten. Für Leipziger für Wagnerianer und
für die Gegner des großen Komponisten der ein ebenso großer Polemiker war.